M U T - Mutig, Unbeirrbar, Tolerant
30.08.2024: Mut 4.0
"Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“ Karl Popper
Mir war bis vor Kurzem weder Karl Popper ein Begriff, noch das Toleranz-Paradoxon. Doch je intensiver ich nun darüber nachdenke, umso mehr möchte ich die demokratischen Politiker*innen schütteln und fragen: „Warum ist es so schwer, authentisch und ehrlich, dem Menschen und Land zugewandt Notwendiges zuzumuten und gleichzeitig klar und deutlich zu sagen und umzusetzen, was nicht geht?"
Nämlich die Verrohung der Sprache, Polarisierung, das, was Hass und Angst schürt und ausgrenzt, und das, was aus Menschen Feinde macht.
Es ist innerhalb kürzester Zeit der vierte Newsletter zum Thema M u t. Und wieder mute ich Ihnen etwas zu und Ihrer Zeit etwas ab. Doch Mut ist heute wichtiger denn je. Wie ein Muskel wird er durch Gebrauch gestärkt. Und es drängt sich auf, dass es gerade das ist, worin uns Übung fehlt.
Es braucht Mut, um etwas zu wagen. Mut für Ehrlichkeit und Authentizität. Mut für gründliches Nachdenken und erst dann zu kommunizieren. Es braucht Mut für Entscheidungen. Für Konsequenz. Dafür, Ausdauer und Zuversicht niemals zu verlieren. Und gerade braucht es viel Mut auszuhalten.
Auszuhalten, dass Lösungen nicht leicht sind, weil zu viel miteinander zusammenhängt. Auszuhalten, dass Lösungen Zeit brauchen und von uns Geduld abverlangen, eine weitere wichtige Tugend. Auszuhalten, dass es gerade in herausfordernden Zeiten menschlich ist, Fehler zu machen und trotzdem dürfen wir uns gerade dann nicht vom Menschlich-Sein abwenden.
Nicht alle von Ihnen, doch viele haben am Sonntag wieder die Gelegenheit, mutig zu sein. Mut zu zeigen und, trotz großer Unzufriedenheit, Ihr Vertrauen bei den Landtagswahlen demokratischen Parteien zu geben. Verbunden mit der Zuversicht sowie unser aller Unterstützung und Aktivität, die Grenzen (im Wortsinne) der Toleranz werden endlich wieder bewusst, und mit Güte und Konsequenz umgesetzt.
Wir sind behäbige Wesen und es braucht daher viel, um uns in Bewegung zu setzen. Doch wir sind verbunden und brauchen einander! Gerade jetzt!
Für Geduld anstelle von Wut, für Bescheidenheit anstelle von Gier, für Verständnis anstelle von Zweifel, und anstelle von Angst für Mut!
Wieder schreibe ich: Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, so danke ich Ihnen von Herzen für Ihre Zeit!
Lassen Sie uns zuversichtlich sein!
Lassen Sie uns mutig sein!
Gehen wir wählen und sagen einmal mehr ja zur Demokratie!
Herzlich
Ihre Mechthild-E. Bätz
06.06.2024: M U T 3.0 -
Ich mute Ihrer Zeit heute etwas ab!
"Ich schreibe Dir einen langen Brief, weil ich keine Zeit habe, einen Kurzen zu schreiben.“ Blaise Pascals Zitat möchte ich heute abwandeln, zu: Ich schreibe Ihnen einen langen Brief, weil es notwendig ist, keinen Kurzen zu schreiben.
Dazu eine Geschichte von Wangari Maathai, die mich unlängst berührte. Sie ist Kenianerin und die erste Frau des afrikanischen Kontinents, die den Friedensnobelpreis erhielt.
Eines Tages brach im Wald ein großes Feuer aus, das drohte alles zu vernichten. Die Tiere des Waldes rannten hinaus und starrten wie gelähmt auf die brennenden Bäume. Nur ein kleiner Kolibri sagte sich: „Ich muss etwas gegen das Feuer unternehmen." Er flog zum nächsten Fluss, nahm einen Tropfen Wasser in seinen Schnabel und ließ den Tropfen über dem Feuer fallen. Dann flog er zurück, nahm den nächsten Tropfen und so fort. All die anderen Tiere, viel größer als er, wie der Elefant mit seinem langen Rüssel, könnten viel mehr Wasser tragen, aber all diese Tiere standen hilflos vor der Feuerwand.
Sie sagten zum Kolibri: „Was denkst du, was du tun kannst? Du bist viel zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so schmal, dass du jeweils nur einen Tropfen Wasser mitnehmen kannst.“
Aber als sie weiter versuchten, ihn zu entmutigen, drehte er sich um und erklärte ihnen, ohne Zeit zu verlieren: „Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein Bestes.“
Ist es nun Arroganz von den anderen Tieren, dem Vogel klarzumachen, dass er nichts gegen den Brand wird ausrichten können und selbst nur dazustehen, oder Dummheit?
Zu betonen, in welch großem Reichtum, gemessen an den vergangenen Jahrhunderten und anderen Teilen dieser Erde wir leben, ist so redundant wie notwendig.
Das Vergessen darum scheint groß, gleichzeitig existiert jedoch die törichte Annahme, einmal dagewesener Reichtum (nicht nur materieller) hat ohne Weiteres und bedingungslos einfach immer da zu sein.
Das Bewusstsein hingegen dafür, was es braucht, diesen vielfältigen Reichtum zu bewahren, ist klein.
Es ist so einfach, wie es anspruchsvoll ist.
Es beginnt damit nicht zu jammern. Nicht zu glauben, man selbst müsse nichts dafür tun und andere werden es schon richten, um dann in ein noch größeres Jammern zu verfallen, wenn die Erwartung enttäuscht wird.
Es geht weiter mit dem Schärfen unseres wachsamen Bewusstseins.
Zuhören, Denken, die Akzeptanz, manches nicht oder erst später zu verstehen, Geduld und Mut immerfort zu lernen - das ist einfach wie anspruchsvoll.
Und es endet mit einer Entscheidung.
Das zu tun, was man tun kann. Sein Bestes zu tun. Immer und immer wieder.
Am Sonntag können wir einen Teil unseres Reichtums erfahren. Wir können wählen gehen.
Wir können konstruktiv unseren Willen äußern.
Zwar gibt es keine wählbare Partei, die Eierlegendewollmilchsau heißt und unser aller Schlaraffenland verspricht. Je nachdem ist es also die Wahl zwischen Alternativen, von denen keine optimal ist.
Doch wenn etwas klar ist, dann, was nicht wählbar ist. Nämlich das, was ausgrenzt, was reduziert auf eine Einfachheit, die es längst nicht mehr gibt, was polarisiert und Menschen zu Feinden macht.
Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, so danke ich Ihnen von Herzen für Ihre Zeit, und sage nur noch:
Lassen Sie uns mutig sein!
Tun wir unser Bestes!
Holen wir den nächsten Tropfen Wasser, denn es geht nur
g e m e i n s a m !
Herzlich
Ihre Mechthild-E. Bätz
14.09.2023: Mut 2.0
Vor einiger Zeit hatten wir einen Newsletter mit dem Thema „Mut“. Die Fragen, ob Mut eine Tugend ist, ob es Mut für Stil, oder Stil für Mut braucht, liegen noch immer unbeantwortet im Raum und lassen zumindest meinen Kopf immer wieder nachdenken.
Einen Schritt bin ich inzwischen weiter: Nämlich als ich neulich ein Zitat von der US-amerikanischen Schauspielerin und Autorin, Ruth Gordon las, die da sagte: „Mut ist sehr wichtig. Wie ein Muskel wird er durch Gebrauch gestärkt.“
Eine schöne Metapher, die so machbar klingt. Denn „Muskel" assoziiert direkt Sport. Und wer hat dazu keine Verbindung, keine Meinung?
Mut ist also auch eine Frage der Übung, der Überwindung, der Kraft, der Anstrengung und Ausdauer. Wie schön, dass es auch Mutiges gibt, bei dem man ganz langsam und ohne Schwitzen beginnen, üben und sich reinfühlen kann.
Lassen Sie uns mutig sein! Immer und immer wieder!
Ihre Mechthild-E. Bätz
29.06.2023: Mut
„Es braucht Mut, diese Schuhe zu tragen.“
„Sie sind aber mutig, so einen Hut zu tragen!“
Ist Geschmack und Stil mit Mut verbunden? Braucht es Mut, um seinen Stil zu finden, oder braucht es Stil, um mutig zu sein?
Mut ist eine Tugend!
Im Internet stehen unter den vier klassischen Tugenden, die seit dem Mittelalter gelten: Weisheit, Tapferkeit, Mäßigung und Gerechtigkeit.
Unter den sieben Management-Tugenden stehen: Ehrlichkeit, Kommunikationsstärke, Entschlossenheit, Selbstkritik, Besonnenheit, Berechenbarkeit und Sorgfalt.
Nichts zur Tugend Mut.
Dabei braucht es das für alles, oder nicht?
Es braucht Mut, um bunt zu sehen und nicht nur schwarz-weiß.
Um sich Zeit zum Denken zu nehmen, für Gründlichkeit.
Es braucht Mut für eine Haltung.
Und so weiter, und so weiter.
Und nicht zuletzt brauchen wir Mut für uns selbst.
Lassen Sie uns mutig sein!
Ihre Mechthild-E. Bätz